Rückblick 19. OWL-Sportstudio

GÄSTE

ALFRED GISLASON, Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft
CARL-UWE-STEEB, Davis-Cup-Held
NICOLE WESNER,
Box-Weltmeisterin
MARTIN HORNBERGER, Geschäftsführer SC Paderborn
LUKAS HUTECEK,
Handballspieler TBV Lemgo
STEFFEN BIRKNER,
Handballtrainer HSG Blomberg-Lippe

BERICHT

Tolle Stimmung und super Unterhaltung

Detmold. Wo beim Original im ZDF die Torwand kommt, setzte beim 19. OWL-Sportstudio ein lippisches Original den Schlusspunkt. Mit virtuosem Wortwitz fasste Friedo Petig (»Der Lipper an sich«) die zweieinhalbstündige Talkrunde mit sechs Sport-Promis im Stile des großen Humoristen Heinz Erhardt blitzschnell in Reimform zusammen.
Mehr als 400 Besucher in der Kundenhalle der Sparkasse klopften sich ebenso begeistert auf die Schenkel, wie Handball- Bundestrainer Alfred Gislason, Davis-Cup-Sieger Carl-Uwe Steeb, Boxweltmeisterin Nicole Wesner, HSG-Trainer Steffen Birkner, SC-Paderborn-Geschäftsführer Martin Hornberger und TBV-Spielmacher Lukas Hutecek, der zuvor einräumte, dass er noch nie in seinem Leben auf Mallorca war. »Gefühlt bin

ich überall, wo ich feiere, noch Unbekannt«, freute sich »Huti«.
Moderator Mario Brink entlockte seinen Gästen nicht nur eine Fülle an netten Anekdoten, sondern sparte auch unangenehme Fragen nicht aus. Steffen Birkner, Anfang des Jahres zur Zielscheibe eines Nachrichtenmagazins geworden, berichtete von einer schwierigen Phase, die besonders seine Familie getroffen habe. »Sicher macht man nicht alles richtig im Leben. Doch vor dem Hintergrund, dass diese Dinge auch in zehn Jahren noch gegoogelt werden können, finde ich das alles nicht so witzig.« Dass bereits vor der EM aus Berlin und vom Boulevard zarte Trainerdiskussion aufflammen, ficht Bundestrainer Alfred Gislason nicht an. »Mein ehemaliger rumänischer Co-Trainer Ghita Licu hat mal gesagt: ‹Jeder Tritt in den Arsch ist ein Tritt nach vorne›. Aber ich lese nichts und schaue mir auch nichts an. Solche Diskussionen lassen mich kalt. Ich verlasse mich auf meine Erfahrungen. Darum darf sich jeder Experte so präsentieren, wie er möchte, ohne dass ich ich beleidigt bin.«
Martin Hornberger berichtete von der Kapriole um Trainer Lukas Kwasniok. Die Vergewaltigungsvorwürfe seien ausgeräumt, aber die DFL habe den Fall zum Anlass genommen, dass Trainer nicht schon vorm Saisonende nach Mallorca jetten dürfen. Und dann ging es passend zum Veranstaltungsort ums Geld. Der SC Paderborn (mit Max Kruse) hat einen Spieleretat von 12 Mio. Euro und der Top- Verdiener bekomme deutlich unter 50.000 Euro im Monat. Einen Stich konnte sich Hornberger, der um Mitternacht seinen 62. Geburtstag feierte, nicht verkneifen: »Wenn ich sehe, dass Hertha zuletzt eine halbe Milliarde verbraten hat… Und die spielen mit uns in einer Liga.«
Charly Steeb plauderte aus dem Tennis-Nähkästchen (»Vor meiner ersten Davis-Cup-Nominierung habe ich die komplette Mini-Bar leer getrunken«) und berichtete, dass Tennis ein sehr kostspieliger Sport sei, weil man erst spät richtig Geld verdienen könne. »Pat Cach hat in seiner gesamten Karriere 2,4 Mio. verdient. Das gibts jetzt für einen großen Turniersieg. Sehr viel Geld fließt in die Top 40, aber dahinter siehts nicht mehr so rosig aus. Wenn man Tennisspieler wird, ist das eine große Wette.«
Total vielschichtig zeigte sich die erste Boxerin im OWL-Sportstudio. Nicole Wesner, die am 2. Dezember ihren nächsten WM Kampf bestreitet, ernährte sich dreieinhalb Jahre nur von Obst und schwört inzwischen auf rein basische Ernährung.
Nachdem bei der traditionellen Versteigerung 4.500 Euro für Daniel Stephan und seinen Verein »OWL zeigt Herz« zusammen kamen, würdigte Friedo Petig bei seinem Finale furioso speziell den Moderator: »Wir kennen Ulla Kock am Brink, Bernhard Brink und Pink. Aber in Lippe schwören wir auf Mario Brink.«

(Quelle: Jörg Hagemann/LZ)